Eine Frage vorab,wie geht es dir? Und damit rede ich nicht von dem Oberflächlichen Smalltalk sondern, wie geht es dir wirklich?
Spürst du Kraft, Begeisterung und Erfüllung – oder fühlst du dich müde, ausgelaugt und innerlich leer? Vielleicht ist dein Alltag geprägt von Stress und Überforderung, oder aber von Langeweile und fehlender Sinnhaftigkeit.
Beides kann schwerwiegende Folgen für Körper und Seele haben.
Heute möchte ich mit dir über 2 wichtige Themen sprechen: Burnout und Boreout. Zwei extreme Zustände, die du keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen solltest.
Bis heute gibt es zahlreiche Diskussionen darüber, wann genau ein Burnout beginnt und ab welchem Punkt man von Boreout spricht. Viel zu oft werden beide Phänomene noch als „neumodische Einbildung“ abgetan – doch die Realität zeigt ein anderes Bild.
Die Krankenstände in Unternehmen steigen stetig, und immer mehr Arbeitgeber fragen sich: Warum?
Die Antwort liegt oft in der mentalen und emotionalen Belastung ihrer Mitarbeiter. Daher setzen Unternehmen zunehmend auf Nachhaltigkeit im Arbeitsumfeld und fördern Achtsamkeit sowie Resilienz. Schulungen und Programme zur mentalen Stärke helfen Mitarbeitern, den steigenden Anforderungen mit einem bewussteren Umgang zu begegnen – nicht nur zum eigenen Wohl, sondern auch zur Entlastung der Unternehmen.
Ein Win-Win für beide Seiten: Gesunde, ausgeglichene Mitarbeiter sind motivierter, leistungsfähiger und engagierter. Unternehmen wiederum profitieren von einer stabileren, produktiveren und nachhaltigeren Arbeitskultur.
Burnout oder Boreout – Zwei Seiten derselben Erschöpfung
Burnout ist das Ergebnis von Dauerstress, Perfektionismus und chronischer Überforderung.
Typische Phasen eines Burnouts
🟡 Phase 1: Der überhöhte Ehrgeiz Du gibst alles – und noch mehr. Du willst perfekt sein, Erwartungen erfüllen, immer leistungsfähig sein. Pausen? Fehlanzeige. Du funktionierst, aber spürst schon, dass es anstrengender wird.
🟠 Phase 2: Der Energieverbrauch steigt Die ersten Warnsignale setzen ein: Du schläfst schlechter, fühlst dich ständig müde, hast Konzentrationsprobleme. Doch du ignorierst sie – schließlich „läuft“ es ja noch.
🔴 Phase 3: Emotionale Erschöpfung Dir fehlt die Energie, um dich über Dinge zu freuen. Du wirst reizbarer, fühlst dich oft überfordert und beginnst, soziale Kontakte zu vermeiden. Körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Magenschmerzen häufen sich.
⚫ Phase 4: Der totale Zusammenbruch Nichts geht mehr. Dein Körper streikt, du fühlst dich völlig ausgebrannt, innerlich leer. Selbst kleinste Aufgaben werden zur unüberwindbaren Hürde. In diesem Stadium kann professionelle Hilfe unabdingbar sein.
Boreout hingegen entsteht durch Unterforderung, Langeweile und fehlende Herausforderungen.
Typische Phasen eines Boreouts
🟡 Phase 1: Die schleichende Langeweile Deine Aufgaben sind eintönig, du wirst kaum gefordert. Am Anfang genießt du vielleicht die Entlastung, doch schon bald fühlt es sich unangenehm an. Die Zeit vergeht quälend langsam.
🟠 Phase 2: Der innere Rückzug Du verlierst jegliches Interesse an deiner Arbeit, suchst nach Ablenkungen – Social Media, zielloses Surfen, lange Kaffeepausen. Du versuchst zu „beschäftigt“ zu wirken, während du innerlich abschaltest.
🔴 Phase 3: Die emotionale Erschöpfung Trotz geringer Arbeitsbelastung fühlst du dich zunehmend erschöpft. Sinnlosigkeit macht sich breit, du wirst antriebslos und fragst dich: „Wofür mache ich das eigentlich?“ Deine Motivation sinkt auf ein Minimum.
⚫ Phase 4: Der totale Frust und Resignation Deine Arbeit hat für dich keinerlei Bedeutung mehr. Du bist unzufrieden, gereizt und spürst eine tiefe innere Leere. Selbst in deiner Freizeit hast du Schwierigkeiten, echte Freude zu empfinden. Deine Lebensenergie scheint verloren zu gehen.
Frühwarnsignale – hör auf deinen Körper
Burnout-Frühwarnsignale
- Permanente Erschöpfung, trotz Schlaf und Pausen
- Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, Entscheidungsschwäche
- Emotionale Reizbarkeit, innere Unruhe oder das Gefühl von Leere
- Schlafstörungen, Verspannungen, Kopfschmerzen oder Magenprobleme
- Keine Freude mehr an Dingen, die dir früher Spaß gemacht haben
- Das Gefühl, nur noch auf Autopilot zu laufen und die Kontrolle zu verlieren
Boreout-Frühwarnsignale
- Ständige Langeweile und das Gefühl, nichts Sinnvolles beizutragen
- Müdigkeit und Antriebslosigkeit, obwohl du wenig Stress hast
- Schwierigkeiten, dich zu motivieren oder Freude zu empfinden
- Innere Unzufriedenheit und das Gefühl, nicht am richtigen Platz zu sein
- Häufige Ablenkung durch Social Media, Fernsehen oder Grübeleien
- Zunehmende Frustration und das Gefühl, Zeit zu verschwenden
Wie deutest du diese Signale richtig?
Burnout: Wenn du dich zunehmend erschöpft fühlst, aber trotzdem weitermachst, ist das ein gefährliches Zeichen. Dein Körper warnt dich, doch du ignorierst es vielleicht.
Achte bewusst auf deine Energielevel. Merkst du, dass du morgens kaum noch aus dem Bett kommst und dich dein Alltag nur noch belastet? Das ist ein Alarmzeichen!
Boreout: Hier ist es besonders tückisch, weil Langeweile nicht gleich als Belastung wahrgenommen wird. Doch auf Dauer kann Unterforderung genauso schädlich sein wie Überforderung.
Fühlst du dich emotional taub, ziellos oder desinteressiert? Dann solltest du dringend herausfinden, was dir wirklich Freude macht und wo deine Stärken gebraucht werden.
Mach den Selbsttest
❓ „Habe ich Freude an meinem Alltag oder funktioniere ich nur noch?“
❓ „Fühle ich mich ständig gestresst oder lebe ich im Leerlauf?“
❓ „Gibt mir meine Arbeit oder mein Leben einen Sinn?“
Wenn du bei diesen Fragen zögerst oder innerlich mit „Nein“ antwortest, ist es an der Zeit, etwas zu ändern.
Wie kannst du rechtzeitig gegensteuern, bevor es zu viel wird?
Die Lösung liegt nicht in radikalen Veränderungen über Nacht, sondern in kleinen, kontinuierlichen Anpassungen – das Prinzip Kaizen.
✅ Finde deinen Ikigai: Was gibt dir Sinn? Was liebst du?
✅ Nutze die Kraft der Natur: Shinrin Yoku, das bewusste Waldbaden, senkt nachweislich Stresshormone und fördert dein Wohlbefinden.
✅ Setze bewusste Grenzen: Nein zu anderen bedeutet Ja zu dir selbst.
✅ Achtsamkeit als tägliche Routine: Meditation, Atemübungen oder kleine Rituale helfen dir, wieder zu dir zu finden.
✅ Schaffe bewusste Pausen: Erholung ist keine Schwäche, sondern essenziell. Gönne dir Momente, in denen du einfach nur sein darfst.
✅ Lass dich inspirieren: Beschäftige dich mit Dingen, die deine Kreativität und Neugier wecken. Manchmal braucht es nur eine neue Perspektive, um das Feuer wieder zu entfachen.