“Wenn wir total am Ende sind, gibt es keinen Ausweg mehr. Die Entschei­dung, die wir dann noch tref­fen können, kommt aus einem Herzen voller Dunkel­heit – und dann entschei­den wir, die wir völlig vernich­tet waren und uns in der Hölle glaub­ten, uns plötz­lich wunder­ba­rer­weise für Gott.”
– Thomas Merton

Es gibt Momente, da sind alle Türen zu. Der Plan ist geschei­tert. Die Kraft ist aufge­braucht. Die klugen Ratschläge der ande­ren verhal­len wie ein fernes Echo, weil sie auf deine Reali­tät nicht mehr passen. Das ist der Punkt, den Merton beschreibt. Kein schlech­ter Tag, sondern das Ende der Land­karte.

Du hast alles versucht. Gekämpft, verhan­delt, gehofft. Jetzt ist da nur noch eine blei­erne Stille. Eine Leere, in der selbst der Wunsch nach einem Ausweg verstummt ist. In diesem Zustand gibt es keine logi­schen Optio­nen mehr. Die eigene Stärke, der eigene Wille – alles ist verbraucht. Du bist am Null­punkt.

Und genau hier, im Herzen der Fins­ter­nis, spricht Merton von einer Entschei­dung. Einer, die nicht aus Stärke getrof­fen wird, sondern aus der tota­len Abwe­sen­heit davon. Ein “Ja”, das aus dem Nichts kommt. Ein Griff nach etwas, das man nicht sieht und nicht versteht, einfach weil es das Einzige ist, was bleibt.

Was, wenn der abso­lute Null­punkt nicht das Ende ist, sondern der einzig mögli­che Ausgangs­punkt?