“Das Schlimme ist, dass wir von Natur aus egozen­trisch sind und es uns trotz größ­ter Anstren­gung nicht gelingt, das Ich von dieser Neigung abzu­brin­gen.”
– William Temple

Du versuchst, ein guter Mensch zu sein. Selbst­lo­ser. Aufmerk­sa­mer. Weni­ger auf dich fixiert.

Und während du das tust, beob­ach­test du dich dabei. Du checkst, ob andere deine Groß­zü­gig­keit bemer­ken. Ob du heute schon genug gege­ben hast. Ob du dich endlich weni­ger egozen­trisch fühlst. Merkst du es? Selbst dein Kampf gegen dein Ego dreht sich um dich.

Das ist nicht schlimm. Das ist mensch­lich.

Viel­leicht ist das Problem nicht dein Egozen­tris­mus. Viel­leicht ist das Problem, dass du denkst, du müss­test ihn loswer­den. Dass du dich dafür verur­teilst, während du gleich­zei­tig stolz darauf bist, wie sehr du dich anstrengst. Auch das ist Ego, nur mit besse­rer PR.

Was wäre, wenn du aufhörst, gegen dich zu kämp­fen? Wenn du akzep­tierst, dass du immer durch deine eigene Brille schaust – und trotz­dem echte Verbin­dung möglich ist?

Was würde sich in deinem Leben verän­dern, wenn du deine natür­li­che Selbst­be­zo­gen­heit einfach als mensch­lich annimmst – weder als Makel noch als Auszeich­nung?