“Der Glaube ist ein Vogel, der sein Lied noch vor Morgen­grauen erklin­gen lässt.”
– Rabin­dra­nath Tagore

Es ist diese stille Stunde vor dem ersten Licht. Die Welt hält den Atem an, und die Dunkel­heit hat noch die Ober­hand. In diesem Moment gibt es keine Beweise dafür, dass die Sonne aufge­hen wird. Es gibt nur die Erin­ne­rung und eine leise Ahnung. Genau hier setzt das Bild an.

Du kennst das Gefühl. Du arbei­test an etwas, aber der Erfolg ist noch nicht sicht­bar. Du vertraust einem Menschen, obwohl er dich schon einmal enttäuscht hat. Du gehst einen Weg, dessen Ziel du nur erah­nen kannst. Um dich herum ist es still, es gibt keinen Applaus, keine Bestä­ti­gung, nur das leise Echo deiner eige­nen Zwei­fel.

Dieser Vogel singt nicht, weil er die Sonne sieht. Er singt, weil er sie spürt. Er singt in die Fins­ter­nis hinein, nicht als Reak­tion auf das Licht, sondern als dessen Ankün­di­gung. Es ist ein Akt des reinen Vertrau­ens, eine Melo­die, die der Logik und den sicht­ba­ren Fakten voraus­eilt. Ein Wissen, das tiefer liegt als das, was deine Augen sehen können.

Worauf hörst du, wenn es noch keine Beweise gibt?