“Es ist nicht möglich, den Körper abzu­wer­ten und die Seele — oder irgend etwas ande­res — aufzu­wer­ten. Die Tren­nung des Körpers von ande­ren Teilen der Schöp­fung schafft nämlich einen erns­ten Konflikt zwischen allen betei­lig­ten Berei­chen.”
– Wendell Berry

Du bist müde. Aber du medi­tierst trotz­dem, weil Spiri­tua­li­tät wich­ti­ger ist als Schlaf. Dein Rücken schmerzt. Aber du bleibst am Schreib­tisch, weil Produk­ti­vi­tät über körper­li­chen Bedürf­nis­sen steht. Dein Bauch sagt Nein. Aber dein Kopf sagt, sei nicht so schwach.

Wir haben gelernt, den Körper als Hinder­nis zu sehen. Als etwas, das über­wun­den, kontrol­liert, opti­miert werden muss. Der Geist ist der Held. Die Seele ist wert­voll. Der Körper? Ein stör­ri­sches Tier, das mitge­schleift werden muss.

Berry sagt: Dieser Krieg kannst du nicht gewin­nen. Weil es kein Krieg zwischen zwei Parteien ist. Du kämpfst gegen dich selbst.

Jedes Mal, wenn du deinen Körper igno­rierst, über­gehst, abwer­test, entsteht ein Riss. Zwischen dem, was du fühlst, und dem, was du denkst. Zwischen dem, was du brauchst, und dem, was du dir erlaubst. Dieser Riss wird größer. Bis du irgend­wann nicht mehr weißt, was eigent­lich wahr ist.

Dein Körper ist nicht dein Feind. Er ist nicht das Primi­tive, das über­wun­den werden muss. Er ist Teil von dir. Untrenn­bar. Und solange du ihn bekämpfst, bekämpfst du dein eige­nes Leben.

Was würde sich ändern, wenn du deinen Körper nicht mehr als Problem behan­delst, sondern als Teil der Lösung?