“Was hast du gegen Rache? Das ist doch die ideale Möglichkeit, mit dem anderen ‘quitt’ zu werden!”
– Archie Bunker (Norman Lear)
Quitt werden. Klingt nach Gerechtigkeit, oder?
Du planst, wie du es ihm heimzahlst. Wie sie endlich spürt, was du durchgemacht hast. Wie er merkt, dass man dich nicht einfach so behandeln kann. Und während du das planst, verbringst du Stunden, Tage, manchmal Wochen mit genau der Person, von der du dich eigentlich befreien wolltest.
Rache verspricht dir ein Ende. Aber sie gibt dir nur eine Fortsetzung.
Die andere Person lebt in deinem Kopf, mietet sich dort ein, ohne Kündigung. Du denkst, du nimmst dir zurück, was dir zusteht. Dabei gibst du noch mehr weg: Deine Zeit. Deine Energie. Deine Ruhe.
Und dann, wenn du es geschafft hast, wenn du “quitt” bist – fühlst du dich wirklich frei? Oder brauchst du jetzt die nächste Runde, weil die erste nicht gereicht hat?
Was wäre, wenn Freiheit nicht bedeutet, quitt zu sein – sondern aufzuhören aufzurechnen?
