“Eine Feier ist eine Form der Verges­sen­heit, an die man sich erin­nern wird. Feiern heißt, sich selbst, Probleme und Sorgen zu verges­sen — einfach loszu­las­sen.”
– Matthew Fox

Der Baum leuch­tet, das Essen steht auf dem Tisch, die Stim­men deiner Liebs­ten füllen den Raum. Der Höhe­punkt des Wartens ist erreicht. Und doch ist da dieses Gepäck, das du unsicht­bar mit dir in diesen Abend trägst: der Streit von letz­ter Woche, die Sorge um die Finan­zen, die leise Erschöp­fung eines langen Jahres.

Dieses Zitat spricht nicht davon, die Reali­tät zu verleug­nen. Es schlägt einen Akt der Rebel­lion vor. Die bewusste Entschei­dung, den Ruck­sack voller Probleme für ein paar Stun­den vor der Tür stehen zu lassen. Du wirfst ihn nicht weg, du entschei­dest dich nur, ihn für diesen Moment nicht zu tragen.

Was, wenn genau das der eigent­li­che Sinn dieses Abends ist? Nicht die perfekte Harmo­nie, sondern eine erkämpfte Leich­tig­keit. Ein absicht­li­ches Verges­sen, das einen Raum schafft, in dem etwas Neues entste­hen kann. Ein Lachen, das nicht alle Probleme löst, aber für einen Augen­blick lauter ist als sie. An dieses Gefühl wirst du dich erin­nern.

Was, wenn das größte Geschenk heute Abend nicht unter dem Baum liegt, sondern in dem, was du für ein paar Stun­den loslässt?