Hast du dich schon einmal gefragt, warum du in stres­si­gen Situa­tio­nen plötz­lich anders reagierst, als du es dir eigent­lich vorge­nom­men hast? Viel­leicht bei einem wich­ti­gen Gespräch, in einer hekti­schen Arbeits­si­tua­tion oder im Konflikt mit einem gelieb­ten Menschen. Warum fällt es uns so schwer, ruhig zu blei­ben, wenn alles um uns herum ins Chaos zu gera­ten scheint?

Die Antwort liegt in unse­rem Nerven­sys­tem – genauer gesagt im Poly­va­gal­mo­dell von Dr. Stephen Porges. Dieses Modell erklärt, warum wir in Stress­si­tua­tio­nen so reagie­ren, wie wir reagie­ren, und wie wir lernen können, uns selbst wieder ins Gleich­ge­wicht zu brin­gen.

Dr. Stephen Porges und die Polyvagaltheorie

Dr. Stephen Porges, Psych­ia­ter und Neuro­wis­sen­schaft­ler, entwi­ckelte in den 1990er Jahren das Poly­va­gal­mo­dell. Seine Forschung verän­derte unser Verständ­nis davon, wie unser Nerven­sys­tem auf Stress reagiert. Beson­ders wich­tig ist der Vagus­nerv, der als Kommu­ni­ka­ti­ons­ka­nal zwischen Gehirn und Körper fungiert. Er beein­flusst, wie wir auf Stress, emotio­nale Belas­tung und zwischen­mensch­li­che Inter­ak­tio­nen reagie­ren.

Das Span­nende an Porges’ Erkennt­nis­sen: Wir haben mehr Kontrolle über unsere Reak­tio­nen, als wir oft denken. Auch in stres­si­gen Momen­ten können wir lernen, uns selbst zu beru­hi­gen und wieder in einen Zustand der Entspan­nung zu kommen.

Was passiert in unserem Körper bei Stress?

Stress akti­viert unter­schied­li­che Reak­ti­ons­mus­ter in unse­rem Nerven­sys­tem – und das Poly­va­gal­mo­dell erklärt, warum diese Reak­tio­nen manch­mal so heftig und unkon­trol­lier­bar wirken:

  1. Ventra­ler Vagus­nerv – Ruhe und Sicher­heit:
    In diesem Zustand fühlen wir uns sicher, verbun­den und entspannt. Wir können klar denken und gesunde Bezie­hun­gen pfle­gen. Hier sind wir präsent und gelas­sen, auch wenn um uns herum Chaos herrscht.

  2. Sympa­thi­kus – Kampf oder Flucht:
    Unser Körper berei­tet sich vor, zu kämp­fen oder zu flie­hen: Herz­schlag schnel­ler, Atem flacher, Anspan­nung steigt. Diese Reak­tion war früher über­le­bens­wich­tig – heute kann sie uns in Alltags­stress unnö­tig belas­ten.

  3. Dorsa­ler Vagus­nerv – Erstar­rung oder Rück­zug:
    Wenn weder Flucht noch Kampf möglich sind, zieht sich unser Körper zurück. Wir fühlen uns hilf­los oder blockiert. Ein Schutz­me­cha­nis­mus, der uns vor Über­las­tung schützt, aber auch hand­lungs­un­fä­hig machen kann.

Jeder reagiert unter­schied­lich auf Stress, abhän­gig von Sensi­bi­li­tät, Erfah­run­gen und emotio­na­ler Resi­li­enz. Beson­ders hoch­sen­si­ble Menschen (HSPs) nehmen Reize inten­si­ver wahr – sie können schnel­ler in inten­sive emotio­nale Reak­tio­nen gera­ten.

Das Poly­va­gal­mo­dell zeigt: Wir können lernen, unsere Reak­tio­nen bewusst zu regu­lie­ren, auch in akuten Stress­si­tua­tio­nen.

So kannst du besser für dich sorgen

Das Nerven­sys­tem ist kein Schick­sal – es ist ein Werk­zeug, das wir bewusst nutzen können. Mit geziel­ten Metho­den können wir in stres­si­gen Momen­ten wieder ins Gleich­ge­wicht kommen:

1. Atemübungen

Tiefer, bewuss­ter Atem akti­viert den Vagus­nerv und beru­higt den Körper.
Praxis-Tipp: Bauch­at­mung – tief durch die Nase einat­men, Bauch füllt sich, Schul­tern blei­ben entspannt. Kurz halten, dann lang­sam durch den Mund ausat­men. Mehr­mals wieder­ho­len.

2. Achtsamkeit

Im Moment sein, ohne zu bewer­ten, hilft, den Sympa­thi­kus herun­ter­zu­fah­ren.
Praxis-Tipp: Wahr­neh­men, wie der Atem fließt, den Boden unter den Füßen spüren, Gedan­ken ziehen lassen. So signa­li­siert dein Körper: Keine akute Bedro­hung – Ruhe ist möglich.

3. Soziale Verbindungen

Kontakt zu Menschen akti­viert den ventra­len Vagus­nerv und fördert Sicher­heit.
Praxis-Tipp: Ein unter­stüt­zen­des Gespräch, eine Umar­mung oder ein Lächeln wirken Wunder. Regu­la­tion geschieht in Gemein­schaft, wir sind nicht dafür gemacht, alles allein zu schaf­fen.

4. Natur

Die Natur wirkt unmit­tel­bar beru­hi­gend.
Praxis-Tipp: Barfuß auf Gras gehen, den Wind spüren, einen Spazier­gang im Wald machen. Die Verbin­dung zu den Elemen­ten hilft, innere Ruhe und Erdung zurück­zu­ge­win­nen.

Dein nächster Schritt zu mehr Gelassenheit

Die Poly­va­gal­theo­rie zeigt uns, dass wir nicht Opfer unse­rer Reak­tio­nen sind, sondern sie bewusst steu­ern können. Mit den rich­ti­gen Tech­ni­ken kannst du lernen, in stres­si­gen Momen­ten ruhig zu blei­ben, klar zu denken und authen­tisch zu handeln.

Wenn du diesen Weg nicht allein gehen möch­test, kann gezielte Unter­stüt­zung enorm helfen. Bei www.deyoli.net begleite ich dich persön­lich dabei, dein Nerven­sys­tem zu verste­hen, Stress zu redu­zie­ren und innere Balance zu entwi­ckeln.

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  • Deine indi­vi­du­elle Stress­re­ak­tion erken­nen und regu­lie­ren

  • Prak­ti­sche Übun­gen für Alltag und Beruf erler­nen

  • Mehr Gelas­sen­heit, Klar­heit und innere Ruhe gewin­nen

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Deine innere Ruhe wartet – beginne heute, dich selbst zu stär­ken.