“Wer sich nicht entschließen kann, bewusst zu leben, schaufelt sich sein eigenes Grab.”
– Bob Dylan
Dieser Satz ist keine Poesie. Er ist eine Abrechnung. Er spricht nicht vom großen, dramatischen Ende, sondern vom leisen, täglichen Verschwinden. Vom Leben im Autopiloten, in dem ein Tag in den nächsten übergeht, ohne eine wirkliche Spur zu hinterlassen.
Du wachst auf, checkst dein Handy, gehst zur Arbeit, erledigst deine Aufgaben, fällst müde ins Bett. Ein Rhythmus, der Sicherheit gibt. Doch wann hast du das letzte Mal eine Entscheidung getroffen, die nicht von der Routine oder den Erwartungen anderer diktiert war? Wann hast du den Kaffee wirklich geschmeckt, anstatt ihn nur zu trinken?
Es geht hier nicht um Selbstoptimierung. Es geht um die Weigerung, ein Statist im eigenen Leben zu sein. Dylan spricht von einer “Entscheidung”. Das bedeutet, du hast die Wahl, in jedem Moment. Die Wahl, hinzusehen statt wegzuschauen. Die Wahl, zu fühlen statt zu betäuben. Jede unterlassene Wahl ist auch eine Entscheidung – die Entscheidung, weiterzugraben.
Hörst du das leise Geräusch deiner eigenen Schaufel?
