“Die einfachs­ten Fragen haben den schwer­wie­gends­ten Inhalt. Wo bist du gebo­ren? Wo ist deine Heimat? Was strebst du an? Was machst du gerade?”
– Richard Bach

Wir lieben einfa­che Fragen im Alltag. Sie sind das Schmier­mit­tel für unsere Begeg­nun­gen, die unge­schrie­be­nen Regeln des Small Talks. Wir haben fertige, glatte Antwor­ten parat, die nieman­den stören und uns selbst nicht in Verle­gen­heit brin­gen. Ein schnel­les Hin und Her, das nichts von uns verlangt.

Und dann kommen diese vier Fragen. Sie sehen genauso harm­los aus, aber sie sind es nicht. Sie sind chir­ur­gi­sche Instru­mente. Sie umge­hen unsere vorbe­rei­te­ten Skripte und zielen direkt auf den Kern. Wir weichen ihnen aus, weil die ehrli­chen Antwor­ten oft kompli­ziert, schmerz­haft oder schlicht nicht vorhan­den sind. “Heimat” ist viel­leicht nur ein vages Gefühl. Das “Anstre­ben” viel­leicht nur der Nebel eines alten Traums.

Die letzte Frage ist die unbarm­her­zigste. Sie reißt dich aus allen Träu­men über die Vergan­gen­heit oder Plänen für die Zukunft und konfron­tiert dich mit der einzi­gen Reali­tät, die du hast: diesem einen Moment. Der Test ist einfach. Passt das, was du tust, zu dem, woher du kommst und wohin du willst?

Und was, wenn deine Antwort auf die letzte Frage in keiner Weise zu den Antwor­ten auf die ersten drei passt?