Hochsensibilität Verstehen und Nutzen

Hochsensibel?

Versteh dich besser und finde Unter­stüt­zung, die zu dir passt.

Erfahre, was Hoch­sen­si­bi­li­tät wirk­lich bedeu­tet, mach den Kurz­test und entde­cke Coaches, die sich auf fein­füh­lige Menschen spezia­li­siert haben.

Kurzdefinition

Was ist Hochsensibilität?

Der Begriff Hoch­sen­si­bi­li­tät wurde von der US-Psycho­lo­gin Dr. Elaine N. Aron geprägt. Sie bschreibt damit ein ange­bo­re­nes Persön­lich­keits­merk­mal, das mit einer beson­ders tiefen Verar­bei­tung von Reizen verbun­den ist, sowohl senso­risch  als auch emotio­nal. Etwas 15–20% der Menschen verfü­gen über diese erhöhte Sensi­ti­vi­tät.

Kurz gesagt: Hoch­sen­si­ble Menschen nehmen mehr Infor­ma­tio­nen auf, verar­bei­ten sie gründ­li­cher und reagie­ren dadurch oft inten­si­ver auf Eindrü­cke.

EINORDNUNG

Hoch­sen­si­bi­li­tät ist kein Trend, keine Krank­heit und kein Mode­wort. Sie ist ein evolu­tio­när sinn­vol­les Tempe­ra­ments­merk­mal, das in Tier- und Menschen­stu­dien nach­weis­bar ist. Diese “feine Wahr­neh­mu­ung” diente ursprüng­lich dazu, Gefah­ren früh zu erken­nen und sorgt heute für Empa­thie, Detail­be­wusst­sein und Krea­ti­vi­tät.

Studien zeigen: Hoch­sen­si­ble Gehirne weisen erhöhte Akti­vi­tät in Area­len auf, die für Empa­thie, Aufmerk­sam­keit und Wahr­neh­mungs­in­te­gra­tion zustän­dig sind (Acevedo et al., 2014).

Abgrenzung

Hoch­sen­si­bi­li­tät bedeu­tet nicht, dass jemand stän­dig über­for­dert, labil oderr “zu empfind­lich” ist. Auch Burn­out, Trauma oder Stress können Reiz­emp­find­lich­keit verstär­ken, sind aber nicht gleich­zu­set­zen mit ange­bo­re­ner Sensi­ti­vi­tät.

MYTHOS TRIFFT MAGIE

Missverständnis

Realität

“Hoch­sen­si­ble sind schwach oder nicht belast­bar.”Hoch­sen­si­ble Menschen können sehr belast­bar sein. Sie benö­ti­gen nur bewusste Rege­ne­ra­ti­ons­pha­sen, weil ihr Nerven­sys­tem inten­si­ver arbei­tet. Stärke zeigt sich hier oft in Tiefe, nicht in Dauer­leis­tung.
“Nur intro­ver­tierte Menschen sind Hoch­sen­si­bel.”Etwa 30% der Hoch­sen­si­blen sind extro­ver­tiert. Sie suchen Austausch und Reize, nehmen aber trotz­dem tief­ge­hend wahr. Das wirkt manch­mal wider­sprüch­lich, ist aber ganz typisch.
“Das ist bestimmt Trauma.”Hoch­sen­si­bi­li­tät ist nicht trau­ma­be­dingt, sondern ange­bo­ren. Trau­ma­ti­sche Erfah­run­gen können aller­dings die Wahr­neh­mung schär­fen und zu ähnli­chen Reak­tio­nen führen, wie etwa Reiz­emp­findl­lich­keit, starke Emotio­nen oder Rück­zugs­be­dürf­nis. Der entschei­dende Unter­schied: Hoch­sen­si­bi­li­tät ist von Geburt an vorhan­den und zeigt sich stabil über die Lebens­spanne, während trau­ma­be­zo­gene Sensi­ti­vi­tät eine erlernte Schutz­re­ak­tion des Nerven­sys­tems ist.
“Das ist doch nur was für Esoteriker*innen.”Hoch­sen­si­bi­li­tät wird heute wissen­schaft­lich erforscht, u.a. in Psycho­lo­gie, Neuro­wis­sen­schaf­ten undn Gene­tik. Studien zeigen, dass hoch­sen­si­ble Menschen Reize inten­si­ver verar­bei­ten, weil ihr Gehirn stär­ker auf subtile Infor­ma­tio­nen reagiert. Das Konzeot hat also nichts mit “über­sinn­li­chen” Fähig­kei­ten zu tun, sondern beschreibt neuro­bio­lo­gi­sche Unter­schiede in der Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung.
“Ich bin einfach nur gestresst.”Stress kann Empfind­sam­keit vestär­ken, ist aber kein Beweis für Hoch­sen­si­bi­li­tät. Während Hoch­sen­si­bi­li­tät ein konstan­tes Persön­lich­keits­merk­mal ist, entsteht Stress aus äuße­ren oder inne­ren Belas­tun­gen. Wer dauer­haft erschöpft oder reiz­über­flu­tet ist, reagiert sensi­bler. Das ist jedoch eine Folge von Über­for­de­rung, nicht ihre Ursa­che. Hoch­sen­si­ble Menschen erle­ben Stress eben­falls, aberr sie rege­nie­ren schnel­ler, wenn sie ihr Nerven­sys­tem kennen und bewusst entlas­ten.

Selbsttest zur orientierung

Bin ich hochsensibel?

Hoch­sen­si­bi­li­tät zeigt sich in vielen keinen Facet­ten. In der Tiefe, mit der du Eindrü­cke verar­bei­test, in der emoti­na­len Reso­nanz oder in deiner feinen Wahr­neh­mung vonn Stim­mun­gen. Dieser Kurz­test basiert auf dem Origi­nal­test von Elaine Aron und hilft dir dabei, ein erstes Gefühl dafür zu bekom­men, wie stark deine Sensi­ti­vi­tät ausge­prägt ist.

HSP-Test für Hoch­sen­si­bi­li­tät

Inwie­weit tref­fen die folgen­den Aussa­gen auf dich zu?
Antworte möglichst offen und ehrlich. Es gibt keine rich­ti­gen oder falschen Antwor­ten.

Der Test umfasst 24 Fragen und dauert etwa 3–5 Minu­ten. Er ist frühes­tens ab einem Alter von 16 Jahren empfoh­len.

Deine Test­ergeb­nisse:

Hinweis: Dieser Test dient der Selbst­ein­schät­zung und ersetzt keine profes­sio­nelle Bera­tung. Hoch­sen­si­bi­li­tät ist eine natür­li­che Persön­lich­keits­ei­gen­schaft, die etwa 15–20% der Bevöl­ke­rung betrifft.

Quelle: Satow, L. (2022). HSP. HSP-Test für Hoch­sen­si­bi­li­tät [Verfah­rens­do­ku­men­ta­tion, Frage­bo­gen in Lang- und Kurz­form, Test­do­ku­men­ta­tion]. In Leib­niz-Insti­tut für Psycho­lo­gie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.5419

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Hannah Sophie

Hannah Sophie

Hannah ist zerti­fi­zierte Busi­ness Coach & Trai­ne­rin für diver­si­täts­sen­si­bles Stress­ma­nage­ment.
Sie unter­stützt Frauen, FLINTA*, queere, hoch­sen­si­ble und neuro­di­ver­gente Menschen dabei, Resi­li­enz und Selbst­ver­trauen zu stär­ken und Viel­falt als Stärke zu leben.

Regine Egger

Regine Egger

Regine beglei­tet fein­füh­lige und krea­tive Persön­lich­kei­ten dabei, Selbst­ver­trauen und authen­ti­sche Sicht­bar­keit zu entfal­ten.
Sie verbin­det innere Prozess­ar­beit mit klarer Struk­tur und krea­ti­vem Ausdruck – für einen Außen­auf­tritt, der echt, wirk­sam und unver­wech­sel­bar ist.

Snjezana Bacher

Snjezana Bacher

Snježana ist zerti­fi­zierte Mental­trai­ne­rin, Coach und Mento­rin für Poten­zi­al­ent­fal­tung und werte­ba­sierte Persön­lich­keits- und Karrie­re­ent­wick­lung.
Sie unter­stützt Menschen dabei, ihre Stär­ken im Einklang mit ihren inne­ren Werten zu leben und so selbst­be­stimmt ihr volles Poten­zial zu entfal­ten – für eine klare, erfüllte und werte­ori­en­tierte Karriere.

Marion Elsinghorst

Marion Elsinghorst

Marion ist Mental & Life Coachin sowie Diplom-Betriebs­wir­tin mit mehr als 20 Jahren Erfah­rung in der Auto­mo­bil­in­dus­trie. Sie unter­stützt hoch­sen­si­ble Menschen mit Verant­wor­tung dabei, sich von äuße­ren Erwar­tun­gen zu befreien und authen­tisch zu leben – im Einklang mit ihren eige­nen Werten und Bedürf­nis­sen.
Mit Empa­thie, klarer Struk­tur und fundier­tem Fach­wis­sen schafft sie Raum für mehr Klar­heit, Selbst­ver­trauen und nach­hal­tige Verän­de­rung. Denn die Fähig­keit zur Fein­wahr­neh­mung ist eine wert­volle Ressource, die es dir ermög­licht, dein Leben bewuss­ter und selbst­be­stimm­ter zu gestal­ten.

Jenny Heyer

Jenny Heyer

Jenny Heyer ist zerti­fi­zier­ter Busi­ness Coach, BECOMINGME YOGA® Teacher, Ayur­veda Coach und Grün­de­rin von THE ENERGY CODE®.
Sie beglei­tet High Perfor­mer, Führungs­kräfte und Unternehmer:innen dabei, Stress und Erschöp­fung hinter sich zu lassen und Klar­heit, Ener­gie und innere Stärke zu entwi­ckeln.
Ihr Ansatz vereint Busi­ness Coaching, Nerven­sys­tem­ar­beit, Yoga und Ayur­veda – für gesunde Leis­tung, Balance und ein erfüll­tes Leben mit Leich­tig­keit.

Wiebke Gerling

Wiebke Gerling

Wiebke ist emTrace® Emoti­ons­coach und Grün­de­rin des Kreagenz­glas. Sie beglei­tet Menschen, die nicht nur funk­tio­nie­ren, sondern sich wirk­lich spüren wollen – mit einem inte­gra­ti­ven Ansatz aus Hirn­for­schung, Trau­ma­the­ra­pie und Emoti­ons­psy­cho­lo­gie.
Ihr Fokus liegt auf acht­sa­mer Selbst­füh­rung und der Arbeit mit oft über­se­he­nen Emotio­nen wie Scham, Schuld oder Angst – als Schlüs­sel zu Verbin­dung, Klar­heit und inne­rem Wachs­tum.

Der passende Coach noch nicht dabei?

Der wich­tigste Wirk­fak­tor im Coaching ist nicht die Methode oder Tech­nik, sondern die Bezie­hung zwischen Coach und Klient*in. Diese “trans­for­ma­tive Alli­anz” entsteht, wenn Vertrauen, Offen­heit und gemein­same Reso­nanz spür­bar werden.

Manch­mal braucht es daüfr eine die rich­tige Person, das passende Tempo und einen bestimmte Haltung. Schau dich gern weiter um. Auf unse­rer Seite findest noch viele weitere Coaches mit unter­schied­li­chen Schwer­punk­ten, Perspek­ti­ven und Arbeits­wei­sen.

Viel­leicht wartet der genau der Mensch, bei dem du dich wirk­lich gese­hen und sicher fühlst.

Wir verste­hen Hoch­sen­si­bi­li­tät nicht als Etikett, sondern als Facette mensch­li­cher Viel­falt. Unser Ziel ist es, Räume zu schaf­fen, in denen Sensi­bi­li­tät als Kompe­tenz gese­hen wird. Im Leben, im Beruf und in der Gesell­schaft.

Wiebke Gerling

Lesestoff für einen achtsamen Anfang

Wenn du erst beginnst, das Thema Hoch­sen­si­bi­li­tät für dich zu entde­cken, kann es hilf­reich sein, dich lang­sam hinein­zu­le­sen – in Geschich­ten, Erkennt­nisse und Forschung.
Die folgen­den Bücher und Texte bieten dir einen behut­sa­men Einstieg: von persön­li­chen Erfah­run­gen bis hin zu wissen­schaft­li­chen Grund­la­gen.
Sie laden dich ein, dein eige­nes Erle­ben besser zu verste­hen – ohne Etikett, aber mit Neugier und Selbst­mit­ge­fühl.

Zum Einstieg

Elaine N. Aron – Sind Sie hoch­sen­si­bel?

Das Stan­dard­werk der HSP-Forschung: wissen­schaft­lich fundiert, aber alltags­nah – ideal, um sich selbst besser zu verste­hen.

Judith Orloff – The Empath’s Survi­val Guide
Hilft fein­füh­li­gen und empa­thi­schen Menschen, Gren­zen zu setzen und Ener­gie zu bewah­ren.

Georg Parlow – Zart besai­tet
Ein warm­her­zi­ges Buch über das Leben als Hochsensible:r – mit vielen Beispie­len aus Alltag und Bezie­hung.

Sylvia Harke – Hoch­sen­si­bel – Was tun?
Prak­ti­scher Leit­fa­den mit Fokus auf Selbst­für­sorge, Selbst­wert und gesunde Abgren­zung.

 

Vertiefung & Wissenschaftlicher Hintergrund

Aron & Aron (1997) – Sensory Proces­sing Sensi­ti­vity
Die Origi­nal­stu­die, auf der das heutige Verständ­nis von Hoch­sen­si­bi­li­tät beruht.

Greven et al. (2019) – Sensory proces­sing sensi­ti­vity: A review of the evidence
Aktu­el­ler Über­blick über die Forschungs­lage, inklu­sive Abgren­zung zu Trauma und Neuro­di­ver­genz.

B. Acevedo et al. (2014) – The highly sensi­tive brain
Neuro­wis­sen­schaft­li­che Studie, die zeigt, wie empa­thi­sche Areale im Gehirn hoch­sen­si­bler Menschen stär­ker aktiv sind.

Selbstreflexion & Alltag

Liane Lich­ten­stein – Wenn die Welt zu viel ist
Einfühl­same Essays über Hoch­sen­si­bi­li­tät im moder­nen Alltag – ehrlich, nah und lebens­klug.

Susan Marletta Hart – Hoch­sen­si­bel ist mehr als zart­be­sai­tet
Kombi­niert Selbst­er­kennt­nis mit konkre­ten Übun­gen, um Sensi­bi­li­tät als Ressource zu nutzen.

Chris­tina Berndt – Resi­li­enz – Das Geheim­nis der psychi­schen Wider­stands­kraft
Kein HSP-Buch im enge­ren Sinne, aber wert­voll, um innere Stabi­li­tät aufzu­bauen.

MAGAZIN

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