“Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.”
– Oscar Wilde

Die Sekt­kor­ken knal­len bald. Du stehst an der Schwelle, blickst zurück auf die letz­ten zwölf Monate. Und viel­leicht fühlt sich nicht alles gut an. Da ist der unge­löste Konflikt, der sich ins neue Jahr ziehen wird. Das Ziel, das du verfehlt hast. Der Schmerz, der noch nicht verheilt ist. Die Bilanz hat ihre Risse.

Die Welt um dich herum feiert einen Schluss­punkt. Doch dieses Zitat ist keine billige Vertrös­tung. Es ist eine Provo­ka­tion gegen den Kalen­der. Es behaup­tet, dass das Datum auf der Uhr will­kür­lich ist. Es weigert sich, die Geschichte einfach abzu­schnei­den, nur weil Mitter­nacht ist.

Was, wenn die Dinge, die heute Nacht nicht “gut” sind, keine Fehler im Abschluss­be­richt sind? Was, wenn sie einfach nur der unfer­tige Teil einer viel länge­ren Erzäh­lung sind? Kein Schei­tern, sondern ein offe­nes Kapi­tel. Keine Nieder­lage, sondern Span­nung.

Was, wenn du aufhörst, das Buch für dieses Jahr zu schlie­ßen, und statt­des­sen einfach die nächste Seite umblät­terst?