“Eine Bezie­hung braucht Zeit und Einsatz, um sich zu entwi­ckeln. Das wiederum setzt das Vertrauen und den Mut voraus, sich vor dem ande­ren bloß­zu­stel­len und für ihn selbst­ver­ständ­lich zu werden.”
– Eldridge Clea­ver

Du willst gese­hen werden. Aber nicht zu sehr. Du willst nah ran. Aber nicht zu nah. Diese Ambi­va­lenz kostet dich mehr Ener­gie als die Bezie­hung selbst.

Sich bloß­zu­stel­len heißt nicht, deine dunkels­ten Geheim­nisse preis­zu­ge­ben. Es heißt: aufhö­ren, eine Perfor­mance abzu­lie­fern. Aufhö­ren, nur deine beste Version zu zeigen. Aufhö­ren, dich inter­es­sant zu machen.

Selbst­ver­ständ­lich werden – das klingt nach Lange­weile. Nach Alltag. Nach “wird schon nicht wegge­hen”. Aber genau das ist der Deal: Jemand sieht dich morgens ohne Maske und bleibt trotz­dem. Du siehst den ande­ren in seiner Mittel­mä­ßig­keit und willst trotz­dem blei­ben.

Die meis­ten Bezie­hun­gen schei­tern nicht an zu viel Nähe. Sie verhun­gern an zu viel Vorsicht.

Wo spielst du noch Thea­ter, obwohl längst alle wissen, wie das Stück ausgeht?