“Er spricht nicht mit mir”, sagt die Frau. “Ich weiß nicht, worüber sie mit mir spre­chen will”, sagt der Mann.
– Lillian B. Rubin

Sie sitzt da und wartet. Er sitzt da und fragt sich, was sie will. Beide sind im selben Raum. Beide sind allein.

Sie sagt: “Wie war dein Tag?” Er sagt: “Gut.” Sie denkt: Er redet nicht mit mir. Er denkt: Ich habe doch geant­wor­tet. Sie will Verbin­dung. Er will Ruhe. Beide wollen eigent­lich dasselbe: gese­hen werden.

Aber niemand sagt, was er wirk­lich meint. Sie meint: “Erzähl mir, wie es dir geht.” Er meint: “Sag mir, was du von mir brauchst.” Statt­des­sen spie­len sie das alte Spiel. Sie fordert ein. Er zieht sich zurück. Beide haben recht. Beide verlie­ren.

Das Problem ist nicht, dass er nicht spricht oder sie zu viel will. Das Problem ist die Annahme, der andere müsste wissen, was gemeint ist. Müsste spüren. Müsste verste­hen.

Was würdest du sagen, wenn du nicht darauf warten würdest, dass der andere es errät?