In unserem Alltag begegnen uns viele Sprichwörter wie „Ohne Fleiß kein Preis“ oder „Wer hoch hinaus will, muss früh aufstehen.“ Sie spiegeln historisch tief verwurzelte Denkmuster wider, die Leistung als harte Arbeit und Durchhalten definieren. Doch wie prägen uns diese alten Denkmuster wirklich — und passen sie noch zur heutigen Arbeitswelt?
Dr. Maria Bergler, Executive Coach und Autorin des Buches „Mental Load meistern”, bringt es auf den Punkt: „Unser gängiges Verständnis von Leistung ist tief geprägt durch das industrielle Zeitalter: sichtbar, kontrollierbar und linear. Wer lange arbeitet, ständig verfügbar ist, sich diszipliniert selbst optimiert – gilt als besonders leistungsfähig. Doch in einer Wissensökonomie, in hybriden Arbeitsmodellen, unter steigendem mentalem Druck greifen diese alten Denkmuster zu kurz” (Bergler, 2025).
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Studie der Krankenkasse BKK Pronova aus 2023 zeigt, dass 61% der Menschen fürchten, überlastet zu sein und 30% bereits eine Burnout-Erkrankung erlebt haben.
Das Konzept des regenerativen Arbeitens
Hier kommt das Konzept des „regenerativen Arbeitens” ins Spiel. „Regeneration bedeutet im Allgemeinen Wiederherstellung oder Erneuerung. Im ökologischen Kontext bezieht es sich auf die Wiederherstellung von Ökosystemen und nachhaltigen Praktiken, die einen positiven Einfluss auf die Umwelt ausüben” (imu Augsburg, 2024, S. 5)
Für mich bedeutet regeneratives Arbeiten, dass es Menschen mehr Kraft gibt, als es kostet. Arbeiten darf Kraftquelle sein — nicht nur To-Do-Liste. Stress gehört dazu, aber Erschöpfung muss nicht das Endergebnis sein.
Beispiele aus dem Arbeitsalltag
- Eine Projektmanagerin plant bewusst 20% Pufferzeit ein und wird dadurch
pünktlicher, nicht langsamer - Ein Team führt “Energiechecks” vor Meetings ein: “Wie ist dein Energielevel
von 1–10?” - Bewusster Check-in am Morgen: Wie hoch ist meine Energie heute? Was
kann ich tun, damit ich meine Batterie wieder auflade?
Mein Coachingansatz
Ich arbeite seit sieben Jahren mit Menschen in sinnstiftenden Organisationen, die sich oft an die letzte Stelle stellen. Sie möchten zu einer enkelfähigen Zukunft beitragen, arbeiten aber häufig am Rande der Erschöpfung.
In meinen Coachings erforschen wir gemeinsam, welche Muster sie persönlich prägen — Muster, die früher dienlich waren, aber heute ausgedient haben. Gemeinsam finden wir neue Lösungen für erfüllendes und regeneratives Arbeiten.
Praxis-Impuls
Wenn du abends oft erschöpft bist, nimm Dir einen ruhigen Moment und frage dich:
Was hat mir heute Energie gegeben und was hat mir Kraft geraubt?
Du musst nichts aufschreiben. Es reicht, wenn du die Antwort ehrlich in dir spürst. So entwickelst du ein Gespür für deine eigenen Kraftquellen.
Möchtest du von mir zum Thema “regenerativ arbeiten” begleitet werden?
Mehr Infos: greencareercoaching.com
Quellen
- Pronova BKK (2023): Studie “Arbeiten 2023”
- Dr. Maria Bergler, zitiert aus: Handelsblatt Work in Progress. „Leistung kostet und falsches Denken darüber mehr als wir ahnen”
- imu Augsburg GmbH & Co. KG (2024). Workbook Regeneratives Arbeiten. Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.